Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Rendsburg kann immer noch mehr - Stadtspaziergang der Rendsburger SPD mit Andreas Breitner und Kritik an RD-Marketing
Am gestrigen Sonntag lud die Rendsburger SPD zu einem kommunalen Stadtspaziergang mit dem früheren Bürgermeister und Innenminister Andreas Breitner. Gut 20 Rendsburgerinnen und Rendsburger waren der Einladung der Sozialdemokraten gefolgt und nahmen an der „Runde“ in der aufgrund des verkaufsoffenen Sonntags gut gefüllten Innenstadt teil. Ziel des Stadtspaziergangs war es, die wohnungsbaulichen Potentiale der Innenstadt vor Ort zu bewerten. Andreas Breitner, der nun schon im neunten Jahr dem Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. als Verbandsdirektor vorsteht, gilt als ausgewiesener Wohnungsbauexperte. Der Weg der teilnehmenden Rendsburgerinnen und Rendsburger führte bei der knapp zweistündigen Veranstaltung über den Schiffbrückenplatz, Altstätter Markt und Obereiderhafen.
Zu den Erkenntnissen der Rendsburger Stadtspazierganges erklärte Verbandsdirektor Andreas Breitner:
„Ich lebe mit meiner Familie gern in Rendsburg. Schon allein deshalb fühle ich mich der städtebaulichen Entwicklung meiner Heimatstadt verbunden. Die Rendsburger Innenstadt hat es zunehmend schwer. Der Versandhandel schnürt ihr wirtschaftlich die Luft zum Atmen ab. Dass es vergleichbaren schleswig-holsteinischen Städten wie Heide, Husum, Itzehoe und Schleswig ähnlich geht, macht die Lage in Rendsburg nicht besser. Wohnen in der Innenstadt könnte manches leerstehende Gebäude mit Leben erfüllen. Hier sind vor allem und zuerst die Hauseigentümerinnen und -eigentümer gefordert. Aber auch die Stadt kann ihren Willen zum Wohnen in der Stadt bekräftigen und entsprechende Dialogprozesse anschieben und durchführen. Hauseigentümer, die nie gesprochen werden, fühlen sich nicht eingebunden und rühren sich nicht von selbst. Eine Voraussetzung für attraktives Wohnen ist die Verweilqualität und -dauer an öffentlichen Orten zu erhöhen.
Hier ist der Ausbau des Altstätter Marktes und eine Belebung des Schlossplatzes sinnvoll und notwendig. Einen wichtigen Beitrag kann auch die bauliche Entwicklung des Obereiderhafens leisten, so sie denn eintritt. Rendsburg braucht auch attraktive Wohnangebote für Menschen, die vor Jahrzehnten im Umland gebaut haben und nun zurück in die Stadt und dichter an die Infrastruktur wie Ärzte, Gastronomie und Kultur ziehen wollen. Oftmals sind deren Häuser und Gärten aufgrund des Auszugs der Kinder und des Alters zu groß. Für deren Wohnträume bedarf es neuer, attraktiver Angebote an ebensolchen Lagen. Hier kann der Obereiderhafen, aber auch die Altstadt, eine wichtige Rolle spielen.“
Wir freuen uns auf viele Interessante Gespräche und Ideen zum Wohle der Stadt.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Rendsburger Ratsversammlung, Matthias Bruhn, ergänzte:
„Wir möchten den städtischen Einfluss auf die Wohnungsbauentwicklung der Stadt erhöhen und streben gemeinsam mit dem Kreis Rendsburg-Eckernförde die Neugründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft an. Diese Gesellschaft könnte in der Altstadt brachliegende Grundstücke und leerstehende Gebäude im Auftrag der Stadt entwickeln. Zur Refinanzierung solcher eher unrentablen Bauprojektekönnte die Beteiligung an der Entwicklung der Heitmann‘schen Koppeln und der früheren Eiderkaserne beitragen. Wir erwarten aus dem Rathaus mehr Aktivität und Innovation, um dem spürbaren Niedergang der Rendsburger Altstadt mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Wir sollten in Rendsburg wieder mehr gestalten, statt nur verwalten. Rendsburg kann eben viel mehr.“
Gleichzeitig kritisierte Matthias Bruhn die Entscheidung von Rendsburg Tourismus und Marketing GmbH, eine Woche vor der Kommunalwahl keine Wahlstände von Parteien am verkaufsoffenen Sonntag zu zulassen.
„Das ist eine völlig unverständliche Entscheidung. Wir alle strengen uns parteiübergreifend mit großem Engagement an, die Wahlbeteiligung mindestens zu halten und die Demokratie damit zu stärken. Die Entscheidung von RD-Marketing, demokratische Parteien vom sonntäglichen bunten Treiben in der Rendsburger Innenstadt auszuschließen, müssen alle kandidierenden Rendsburger Bürgerinnen und Bürger als ein Schlag ins Gesicht empfinden. Noch unverständlicher ist es vor dem Hintergrund von lehren Flächen, die durch die Parteien hätten belebt werden können“.